Der ehemalige Blizzard Entertainment-Präsident Mike Ybarra hat kürzlich seine Überzeugung bekräftigt, dass der Konsolenmarkt alles andere als tot ist. In einem Twitter-Thread machte Ybarra klar, dass die „Verlierer“ im Konsolenbereich ein falsches Bild verbreiten, indem sie behaupten, Konsolen seien eine aussterbende Spezies. Ybarra, der Blizzard Anfang dieses Jahres verließ, nachdem der Publisher von Microsoft übernommen wurde, könnte dabei auch ein bisschen Stichelei gegen den Plattformhalter verteilt haben.
Historisch gesehen haben Konsolenhersteller oft Verluste bei der Hardware in Kauf genommen, um konkurrenzfähige Preise anzubieten, und diesen Verlust durch Softwareverkäufe wieder wettgemacht. Dieses Vorgehen blieb konstant, als Sony und Microsoft 2020 die PS5 und Xbox Series X/S auf den Markt brachten. Sony gab später bekannt, dass die PS5-Disc-Edition im Juni 2021 die Gewinnzone erreichte, was bedeutete, dass diese speziellen Varianten keinen Verlust mehr verzeichneten. Allerdings läuft es für Microsoft nicht ganz so rund, da die Xbox Series X/S trotz der zahlreichen Studios und Publisher, die das Unternehmen akquiriert hat, weiterhin schleppend verkauft werden.
Tatsächlich hat Microsoft vor längerer Zeit aufgehört, Verkaufszahlen für die Xbox bekannt zu geben. Diese enttäuschenden Verkaufszahlen, zusammen mit Faktoren wie Sonys wachsendem Einfluss auf dem PC-Markt, haben bei vielen in der Spielebranche den Eindruck erweckt, der Konsolenmarkt sei auf dem absteigenden Ast. Interessanterweise ist Mike Ybarra anderer Meinung. Er äußerte in einem Twitter-Thread, dass „Konsolen niemals sterben werden“ und ließ keinen Zweifel daran, dass er die „Verlierer“ im Konsolenmarkt für die Verbreitung der Vorstellung verantwortlich macht, dass dieser Markt auf dem Rückzug ist.
Ybarras Einblick in den Konsolenmarkt ist besonders bemerkenswert, da er Microsoft als Xbox-Vizepräsident bereits 2019 nach 20 Jahren im Unternehmen verlassen hat. In einem weiteren Tweet meinte Ybarra, dass der einzige Weg, um als Konsolenhersteller Marktanteile zu gewinnen, darin besteht, „überzeugende Exklusivhits“ anzubieten. Er lobte Sony dafür, dass das Unternehmen sowohl erfolgreiche Spiele produziert als auch erfolgreiche Drittanbieter-Exklusivspiele auswählt. Außerdem merkte er an, dass Sony angesichts von Microsofts wachsendem Multiplattform-Engagement „auf Exklusivität setzen“ sollte, um die PS5 als führende Konsole der aktuellen Generation weiter zu etablieren.
Lieferengpässe, Preiserhöhungen und Cross-Generation-Spiele haben diese Konsolengeneration zweifellos turbulenter gemacht als die letzte. Doch abgesehen von den langsamen Verkaufszahlen der Xbox Series X/S gibt es wenig Hinweise darauf, dass der Konsolenmarkt demnächst seinen Zenit erreicht hat. Die PS5 und die Nintendo Switch verzeichnen weiterhin starke Verkaufszahlen, und Microsoft hat bestätigt, dass an einer nächsten Konsolengeneration gearbeitet wird. Für den Moment sieht die Zukunft des Konsolenmarkts also sicher aus.